Urheberrecht und Lizenzen

Für Designer:

  1. Urheberrechtliches Schutzrecht: Sobald Sie ein Logo, ein Gemälde oder einen Text erstellen, haben Sie automatisch das Urheberrecht an diesem Werk. Nach § 2 UrhG spricht man dabei auch von „persönlich geistigen Schöpfungen“. Dies bedeutet, dass niemand anderes Ihr Werk ohne Ihre Erlaubnis (kommerziell) verwenden, kopieren, vervielfachen oder veröffentlichen darf.
  2. Lizenzierung: Als Urheber können Sie anderen Personen bestimmte Rechte an Ihrem Werk einräumen, indem Sie Lizenzen vergeben. Diese Lizenzen können weitreichend oder auf bestimmte Nutzungen beschränkt sein. Zum Beispiel können Sie eine exklusive Lizenz an einen Kunden vergeben oder eine Creative Commons-Lizenz, um Ihr Werk für die Öffentlichkeit freizugeben.
  3. Verträge: Bei der Zusammenarbeit mit Kunden oder anderen Parteien ist es ratsam, schriftliche Verträge auszuhandeln, um die Nutzungsrechte und -bedingungen klar festzulegen. Dies hilft, mögliche Missverständnisse zu vermeiden.

Für Nutzer:

  1. Urheberrecht respektieren: Nutzer sollten sich bewusst sein, dass kreative Werke automatisch urheberrechtlich geschützt sind. Das bedeutet, dass sie das Werk nicht ohne die Zustimmung des Urhebers verwenden dürfen, es sei denn, es liegt eine geeignete Lizenz vor.
  2. Lizenzen verstehen: Wenn Sie ein Werk nutzen möchten, sollten Sie die Lizenzbedingungen sorgfältig lesen und verstehen. Es gibt unterschiedliche Arten von Lizenzen, von „All Rights Reserved“ bis zu verschiedenen Creative Commons-Lizenzen, die diese und jene Nutzungsrechte und -beschränkungen haben.
  3. Urheber anerkennen: Wenn Sie ein Werk unter einer Lizenz verwenden, die die Namensnennung erfordert, stellen Sie sicher, dass Sie den Urheber angemessen anerkennen, indem Sie seinen Namen und andere erforderliche Informationen angeben.
  4. Rechte erfragen: Wenn Sie Zweifel haben oder das Werk auf eine Weise nutzen möchten, die nicht durch die Lizenz abgedeckt ist, sollten Sie den Urheber kontaktieren und um seine Zustimmung bitten. Auskunft geben unter Umständen auch die Verwertungsgesellschaften, falls der Urheber dort registriert ist. In Deutschland gibt es 13 Stück. Bildagenturen vertreten ihre Künstler selbst.
  5. Folgen von Urheberrechtsverletzungen: Die Verletzung des Urheberrechts kann rechtliche Konsequenzen haben, einschließlich Geldstrafen und Schadensersatzforderungen. Es ist wichtig, das Urheberrecht zu respektieren und die Regeln zu befolgen.

Zusammenfassend sollten Designer ihre Urheberrechte kennen und klare Vereinbarungen über die Nutzung ihrer Werke treffen, während Nutzer die Rechte anderer respektieren und die Lizenzbedingungen sorgfältig prüfen sollten, bevor sie kreative Werke verwenden. Rechtsberatung kann in komplexen Fällen hilfreich sein, um sicherzustellen, dass alle Parteien geschützt sind.

Praxisbeispiel: Bildagentur iStock

iStock bietet Standardlizenzen und erweiterte Lizenzen an, wobei die erweiterte Lizenz zusätzliche Rechte und Kosten für den Nutzer mit sich bringt.

Sofern auf iStock keine „Eingeschränkte Verwendung“ für ein Werk gilt, können Nutzer es zeitlich unbegrenzt, weltweit und in einer unbegrenzten Anzahl von Projekten und Medien einsetzen. iStock stellt sie dem Nutzer jedoch nicht exklusiv zur Verfügung.

Die Weiterbearbeitung von iStock-Werken ist gestattet, darunter das Zuschneiden, Ändern der Größe, Hinzufügen von Text, Hochladen von Logos und Anwenden von Filtern sowie kreativen Effekten. iStock hat auch einen kostenlosen Online-Fotoeditor im Angebot.

Die Angabe des Urhebers bei kommerzieller Nutzung auf iStock ist nicht erforderlich, jedoch für redaktionelle Zwecke notwendig, wobei der Urhebervermerk „iStock.com/Mitgliedsname des Künstlers“ anzuführen ist.

Weitere ausführliche Informationen zum Thema finden Sie hier: IHK München 

Die ausführlichen Lizenzvereinbarungen von iStock finden Sie hier: iStock Photo 

Die Inhalte zur Weiterbearbeitung der Werke von iStock finden Sie hier: iStock Poto 

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